Internationaler Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung: Mit Respekt und Sensibilität für die Betroffenen einstehen
Der 6. Februar eines jeden Jahres ist Internationaler Gedenk- und Aktionstag gegen weibliche Genitalverstümmelung, ausgerufen und erklärt durch die Vereinten Nationen. Anlässlich des Internationalen Tags gegen weibliche Genitalverstümmelung war Seyran Papo MdL, migrationspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion und Abgeordnete des Kieler Ostens, zu Besuch in der einzigen schleswig-holsteinischen Beratungsstelle „TABU – Fachstelle Frauengesundheit mit dem Schwerpunkt weibliche Genitalbeschneidung und -verstümmelung“ in Kiel-Gaarden. Sie befindet:
„Weibliche Genitalbeschneidung und -verstümmelung ist nach wie vor ein ernstzunehmendes Problem – auch bei uns in der westlichen Welt. Selbst in Deutschland leben laut Dunkelzifferschätzung 2022 von TERRE DES FEMMES 104.000 Betroffene, mehr als 17.000 Mädchen sind potentiell gefährdet. Für Schleswig-Holstein liegt die Schätzung bei etwa 3000 Frauen. Weibliche Genitalbeschneidung und -verstümmelung ist ein Menschenrechtsverbrechen, und niemand hat das Recht, in die Körper von Frauen und Mädchen einzugreifen –deshalb sind 3000 Betroffene 3000 Betroffene zuviel!
Zwar sind durch angestrengte Bemühungen auf internationaler Ebene Fortschritte zu verzeichnen: So ist die Wahrscheinlichkeit, betroffen zu sein, in den vergangenen 30 Jahren um ein Drittel gesunken. Nichtsdestoweniger sind wir noch lange nicht am Ziel angelangt. Deshalb unterstütze ich den Fortbestand und die weitere Förderung der Beratungsangebote in Deutschland und Schleswig-Holstein, wie sie von „TABU“ geleistet werden. Denn die Hemmschwelle für Betroffene, psychologische und medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, ist oft hoch. Es braucht Menschen, die mit Respekt und Sensibilität helfen, beraten und allen Wegen begleiten können.
Deshalb möchte ich anlässlich des Internationalen Tags gegen weibliche Genitalbeschneidung und -verstümmelung Aufmerksamkeit schaffen – und dazu aufrufen, die Bemühungen fortzuführen, damit weibliche Genitalbeschneidung und -verstümmelung, wie von den Vereinten Nationen als klare Zielsetzung formuliert, bis zum Jahre 2030 gestoppt werden kann!“