Vandalismus, Drogenkonsum, Angst vor Gewalt: Die Kieler Stadtverwaltung hat den Kieler Osten längst aufgegeben

80.000€ Schadenshöhe in einem Schuljahr, Drogenpäckchen in den Papiertonnen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Angst – das sind die skandalösen Zustände an der Toni-Jensen- Gemeinschaftsschule in Neumühlen-Dietrichsdorf. Seyran Papo, Landtagsabgeordnete für das Kieler Ostufer, hat am Montag mit Schülern und Schulleitung gesprochen.

Zur Situation vor Ort befindet Seyran Papo: „Zerstörte Schulhofgeräte, eingeschlagene Scheiben, beschmierte Wände, brennende Mülltonnen – und ganz vorne mit dabei der private Kampfhund, weswegen sich das Reinigungspersonal im Gebäude einschließt. Die aktuellen Zustände an der Toni-Jensen-Gemeinschaftsschule verbreiten Angst und Schrecken; sie sind unaushaltbar. Was noch schlimmer ist: Die Reaktion der Kieler Stadtverwaltung, die den Kieler Osten schon lange aufgegeben hat und Anfragen der Verantwortlichen mit völligem Desinteresse behandelt.“

Schulhöfe müssen sichere Rückzugsorte für Kinder und Jugendliche, für die Schülerinnen und Schüler, sein. Gerade für Kinder aus sozial schwachen Haushalten ist es wichtig, dass sie sich an funktionstüchtigen Sportgeräten austoben können, und alle Schülerinnen und Schüler brauchen Freizeitangebote und Rückzugsprojekte in ihrer wohnlichen Nähe. 80.000€ Vandalismusschäden im einzelnen Schuljahr und ein Reparatur- sowie Renovierungsstopp aus Angst vor weiteren Beschädigungen –in Neumühlen-Dietrichsdorf siegen Frustration und Perspektivlosigkeit.

Seyran Papo stellt fest: „Die Verantwortungsträgerinnen und Verantwortungsträger vor Ort schlagen schon lange Lösungen vor, formulieren klare Wünsche, insbesondere ein schützender Zaun wie bereits am Gymnasium Wellingdorf. Die Reaktion der Stadtverwaltung: Schulen müssten öffentlich zugängliche Orte bleiben, habe man denn bereits eine Waffenverbotszone eingerichtet? Machen wir uns ehrlich: Die unfassbare Reaktionen aus der Kieler Stadtverwaltung und ihre sture Weigerung, den konkreten Wünschen vor Ort zu entsprechen, sind mit ‚Respektlosigkeit‘ noch gelinde umschrieben. Bildung, Sicherheit und die Schaffung von Perspektiven insbesondere in den sozial benachteiligten Stadtteilen der Landeshauptstadt scheinen für SPD und Grüne Luxusgüter zu sein – ich fordere dazu auf, sofort zu handeln, das Gespräch vor Ort zu suchen und den geäußerten Vorschlagen endlich zu entsprechen. Wir sparen nicht an Bildung!“